Jeanne Lanvin

Geboren: Brittany, Frankreich  1867

Gestorben: Paris, Frankreich 1946

Die Gründerin eines der ältesten Pariser Modehäuser Jeanne Lanvin wuchs mit elf Geschwistern in Brittany auf. Mit sechszehn ging sie in die Lehre beim Hutmacher Madame Felix in Paris und arbeitete darauf bei Talbot als Schneiderin.

1889 bekam sie einen Job als Hutmacherin in der 22 Rue du Faubourg ,St Honore‘, wo sie den Entschluss fasste, ihr eigenes Unternehmen zu gründen.

1897 brachte sie ihre Tochter Marguerite zur Welt, was sie jedoch nicht von ihrem Berufsweg abhielt. Jeanne Lanvin hatte stets großes Interesse an der Kunst und pflegte viele Partnerschaften mit zeitgenössischen Künstlern, Schriftstellern und Musikern, beispielsweise entwarf sie einen Anzug für den Cyrano-Autor Edmond Rostand und kleidete die Schauspielerin Mary Pickford sowie die Schriftstellerin Loiuse de Vilmorin ein.

Society-Events meidend, konzentrierte sie sich nur auf die Rolle als Mutter und ihre berufliche Karriere. Mit dem Designen von neuer und raffinierter Kleidung für ihre Tochter kam Jeanne Lanvin schließlich zur Kindermode und lancierte zunächst ihre Kindermodenlinie im Jahr 1909.

Als begeisterte Mütter sie bald nach ähnlicher Kleidung für Frauen fragten, begann sie, ihre berüchtigten Mutter/Tochter-Kreationen zu entwerfen.

Ihr Faible für Farben, insbesondere blau, brachte sie dazu, 1923 eine eigene Färbewerkstatt in Nanterre zu gründen. Jeanne Lanvin war die erste Designerin, die Mode als Lifestyle sah und sich nicht mit bloßer Kleiderfertigung zufrieden gab. Sie wirkte in diversen Bereichen wie home décor, Lingerie, Düfte sowie in Sport- und Männermoden mit.

Als Sammlerin von verschiedensten Stoffen verfügte sie über einen exzellenten Sinn für koptische und chinesische Stickerei. Außerdem galt ihr Interesse und ihre Bewunderung der reichen Kultur Persiens und Japans, welches sich in dem Übermaß an Bändern, Pailietten, Medaillons, Perlen und Stickereien in ihren Designs zeigt.

Nach dem Tod Jeanne Lanvins 1946 übernahm ihre Tochter Marguerite das Unternehmen bis zu ihrem eigenen Ableben in 1958. Danach wurde das Unternehmen an deren Cousin Yves Lanvin weitergegeben.

In der Folge befand sich das Modehaus Lanvin im Besitz verschiedener Firmen bis es 2001 von dem  Harmonie S.A-Unternehmen aufgekauft wurde. Im selben Jahr wurde ebenfalls Alber Elbaz als neuer Kreativdirektor eingestellt, der es vermochte,  die Tradition Lanvins mit einem gewissen modernen Pariser Chic zu versehen.

Jeanne Lanvin designte ihre Kleidung im Sinne der Weiblichkeit, Jugend und Einfachheit. Als Inspirationsquelle galt für sie immer die zeitgenössische Kunst und die verschiedenen Weltkulturen; sie sah die Mode stets als eigene Kunstform an.