Jean Dessès
Geboren: Alexandria Ägypten 1904
Gestorben: Athen, Griechenland 1970
Jean Dessès, Sohn griechischer Eltern, wuchs in Ägypten auf bis er nach Paris zog, um Jura zu studieren. 1925 entschied er sich jedoch um, und begann mit dem Entwerfen von Kleidern. In Paris arbeitete er zunächst bis 1937 für Mme.Jane. Danach eröffnete er sein eigenes Modehaus in der Avenue Georges V.. Dessès designte vorwiegend sanfte, feminine Kleidung.
Er drapierte seine Stücke direkt an der Modepuppe und gewann bald Kunden aus den reichsten und angesehensten gesellschaftlichen Kreisen für sich.
1948 reiste er in die USA und unterzeichnete Verträge mit Herstellern zur Produktion seiner Kleidung. Er verkaufte dann seine Kollektionen direkt in den USA durch diverse Großhandelsabnehmer. Im selben Jahr zog er mit seinem Unternehmen ins Hotel Eiffel um.
1949 veröffentlichte er die preiswertere Linie ‘Jean Dessès Diffusion’ und war Vorreiter in Sachen französische Haute Couture, die in Richtung Massenproduktion geht. Daraufhin stellte er Guy Laroche als Design-Assistenten und im nächsten Jahr Valentino Garavani als Lehrling ein.
1951 trug die britische HRH Prinzessin Margarete seine Designs, was das Label im Ansehen nochmals hochstufte. Laroche verließ 1957 das Modehaus, um eigene Wege zu gehen, Garavani folgte ihm und wurde sein Assistent. 1960 schloss Jean Dessès sein Unternehmen und zog nach Griechenland. Lediglich designte er freiberuflich für enge Freunde und Kunden.
1962 entwarf er das Hochzeitskleid für die Prinzessin Sophia von Griechenland bei ihrer Heirat mit dem zukünftigen Thronfolger König Juan Carlos von Spanien. Dessès starb im Jahr 1970 und sein Label verlor bis in die 90er die Präsenz und Anerkennung. Als Naomi Campbell und Renee Zellweger seine Designs trugen, erlebte die Marke allerdings ein kurzes Revival.
Jean Dessès nahm seine Inspiration von seiner griechischen und ägyptischen Herkunft. Drapierungen und klassische Strukturierungen formten den vornehmlich verwendeten Chiffon- und Musselinstoff seiner Abendkleider. Statt Trends zu folgen, interpretierte Dessès diese und setzte seine handwerkliches Können und seine Ästhetik darin ein.