Hubert de Givenchy
Geboren: Beauvais, Frankreich 1927
Hubert de Givenchy verlor seinen Vater in jungen Jahren und wuchs daher nur mit Mutter und Großmutter auf. Nachdem er als Kind bei dem World’s Fair in Paris 1937 gewesen war, realisierte er sein Interesse für Mode. Zunächst studierte er am College Felix Faure in Beauvais, bevor er an die Pariser Ecole Nationale Superieure des Beaux Arts ging.
1945 begann er mit der Arbeit bei Jacques Fath. Auf Anraten von Christian Dior wechselte Givenchy dann zu Robert Piguet und Lucien Lelong. Später entwarf er auch für die avantgardistische Designerin Elsa Schiaparelli, bis er 1952 sein eigenes Modehaus gründete. Givenchy begriff schnell den Wandel der Zeit mit Demokratie und Gelassenheit in der Mode und führte Einteiler wie Blusen und Röcke ein, die aus rohem Baumwollstoff stammten.
Zwei Jahre später war Givenchy einer der bekannteren Designer, der Ready-to-Wear mit Couture-Faktor zeigte. Als einer der Jüngsten der Pariser Szene wurde er sogar auf dem Cover des Life-Magazins gezeigt.
1953 sollte er Katharine Hepburn treffen, wobei er Audrey Hepburn stattdessen antraf. Die beiden teilten von da an eine tiefe Freundschaft, sodass Givenchy später fast all ihre Filmkleidung entwarf, inklusive der Filme Sabrina, Funny Face und Frühstück bei Tiffany’s .
Mit Hepburns wachsender Bekanntheit stieg auch Givenchys Popularität. Zusammen mit seiner neuen Muse wurde er zum Mitbegründer des 60er-Jahre-Stils.
1957 lancierte Givenchy seinen ersten Duft L’Interdit und beauftragte natürlich Hepburn als Werbegesicht und gleichzeitig erste Schauspielerin, die je für ein Parfüm geworben hatte.
1973 kam seine erste Männermodenlinie “Gentleman Givenchy” heraus. Givenchy pflegte stets enge Freundschaften mit seinen Kunden, beispielsweise kleidete er seine enge Freundin, die Duchess of Windsor bei der Beerdigung ihres Mannes mit einem schwarzem Kleid und Mantel ein, welches er in weniger als 48 Stunden angefertigt hatte.
Während der 70er brachte Givenchy außerdem eine Homewear-Kollektion sowie eine Schmucklinie heraus und designte den Ford Lincoln Continental. 1988 wurde das Modehaus Teil der LVMH-Gruppe.
Givenchy ging 1995 in den Ruhestand. John Galliano folgte 1996, der wiederum von Alexander McQueen abgelöst wurde. 2001 wurde Julien MacDonald angestellt bis Ozwald Boateng von 2003 bis 2005 die Stellung hielt. Seit 2005 ist Riccardo Tisci für den kreativen Bereich bei Givenchy zuständig.
Hubert de Givenchy gilt als der Gentleman der Couture. Elegante, skulpturale und feminine Mode zeichnen den Altmeister Givenchy aus.