Andrè Courrèges
Geboren: Pau, Frankreich 1923
Zunächst wandte Andrè Courrèges sich dem Studium des Ingenieurwesens zu und war anschließend im Jahr 1944 als Air Force-Pilot in Aix-en-Provence tätig. Zwei Jahre später verließ er die Air Force, um Mode- und Textildesign an der Hochschule zu studieren. Nach Absolvierung seines Studiums im Jahr darauf begann er als Designer für das Couture-Haus „Jeanne Lafaurie“ zu arbeiten.
Im Anschluss an vier Jahren dort wechselte Courrèges 1951 zu „Balenciaga“, wo er schließlich zehn Jahre beteiligt war bis er mit seiner Frau, der französischen Designerin Coqueline Barriere, 1961 sein eigenes Pariser Couture-Haus gründete. Cristobal Balenciaga selbst gewährte dem Paar dabei seine Unterstützung. Maßgebend im Verstehen des wandelnden Frauenbildes seiner Zeit führte Andrè Courrèges Hosen für jeden Anlass, ob förmlich oder informell, im Jahr 1963 ein.
Mit seiner Januar-Kollektion 1965 bewegte er sich abermals auf revolutionärem Gebiet und präsentierte den ersten Mini-Rock im französischen Moderaum neben anderen innovativen Designs: Eckige Mini-Kleider und Hosenanzüge aus schwerem Stoff sowie sogenannte „Cut-out-Midriffs“, Kleider mit Aussparungen im Taillenbereich ohne Büstenhalter. Als Accessoires dienten Teile der Astronautenausstattung wie flache Stiefel, Helm und Schutzbrille. Dieser Weltraumzeitalter-Look mit seinen ungesehenen geometrischen Formen wurde schnell zum Kultsymbol der 1960er-Mode.
Seine späteren Kollektionen wurden in so weit plagiiert, dass Courrèges fortan keine Presseschauen mehr hielt und ausschließlich für private Kunden entwarf. 1967 kehrte er mit seiner Couture-Kollektion „Couture Future“ zurück, von der er 15 Designs massenproduzierte und zugänglich machte. Drei Jahre später folgte die Lancierung seiner „Hyperbole“-Kollektion für den Massenmarkt und die seines Parfüms „Empreinte“.
Im Jahr 1972 entwarf er Uniformen im Rahmen der Olympischen Spiele. Ferner erreichte seine Männerbekleidungs-Linie „Courrèges Homme“ sowie sein Männerduft „FH77“ den Fashion-Markt. Ende der 7oer Jahre startete Courrèges ein Lizenzierungssystem für seine Firma, die vom japanischen Unternehmen Itokin 1986 aufgekauft wurde, nachdem er im Jahr zuvor nicht imstande war, eine Kollektion zu zeigen.
1993 gewann er den Vorsitz seiner Firma zurück und stellte Jean-Charles de Castellbajac für sein Label ein. 1996 trat er in den Ruhestand während seine Frau das Unternehmen weiter betrieb. 2011 wurde das Label an Frederic Torloting und Jacques Bungert verkauft. Andrè Courrèges gilt als Visionär seiner Zeit. Moderne und Futurismus prägen den Stil seiner Kleidung.