Robert Piguet
Geboren: Yverdon, Schweiz 1901
Gestorben: Lausanne, Schweiz 1953
Entgegen der Familienerwartung zog Piguet 1918 nach Paris und studierte Design statt ins Banking-Wesen zu gehen. In Paris sicherte er sich ein Anstellung bei Redfern und Paul Poiret, wo er seine Couturier-Fähigkeiten erlernte. Bald öffnete er sein eigenes Modehaus, für das viele freiberufliche Designer und junge Talente arbeiteten, darunter auch Christian Dior, Marc Bohan, Pierre Balmain und Hubert de Givenchy.
Dior sagte einmal über ihn: „Robert Piguet lehrte mich die besondere Bedeutung der Einfachheit, nämlich zu supprimieren.“
Piguets Designs sprachen vor allem das jüngere Publikum an. Er hatte ein ähnliches Farbgefühl wie Poiret, jedoch mit mehr Simplizität. Seine Entwürfe
vom Tageskleid über Jacke zum romantischen Abendkleid begeisterten die schicke Pariser Modewelt immer aufs Neue. Er verband oft Kunst und Kultur mit der Mode in seinen Kreationen und spiegelte oft verschiedene Stimmungen einer Zeit in seiner Arbeit wider.
Seine Frühlingskollektion 1936 zeigte beispielsweise romantische Bezüge zum 16. Jahrhundert mit Flügelärmeln und weiten Schulterkragen. Während des Krieges wurden seine Kollektionen dunkler und ernster, indem er die Models mit Gasmasken präsentieren ließ. 1938 wurde Dior fest bei Piguet eingestellt. Während des Zweiten Weltkrieges versuchte die deutsche Regierung, die Pariser Haute Couture nach Berlin zu verschieben. Piguet weigerte sich jedoch, außerhalb von Paris zu arbeiten.
1951 schloss Piguet sein Modehaus und starb zwei Jahre später.
Robert Piguet lebte in seinen vielen Schützlingen weiter, die er ermutigt und gelehrt hatte. Eleganz und Schlichtheit machten seine Kleidung zum High Style und die Vogue nannte ihn den „Meister des kleinen Wollkleides“.