Issey Miyake

Geboren: Hiroshima, Japan 1938

Als siebenjähriges Kind erlebte Issey Miyake den Atombombenangriff von 1945 auf Hiroshima mit. Als Folge erlitt er später eine Knochenmarkentzündung (Osteomyelitis) und seine Mutter verstarb an den Folgen des nuklearen Angriffs. Trotz alledem nahm er sich einem Grafikstudium an der Tama Art Universtät in Tokio an.

Nach seinem Abschluss 1964 zog er nach Paris und arbeitete für Guy Laroche und Hubert de Givenchy. Die nächste Station seines Werdegangs stellte NYC dar, wo er bei Geoffrey Beene mitwirkte.  Mit gewonnener Erfahrung aus Paris und New York kehrte er 1970 nach Tokio zurück. In Tokio gründete er das Miyake Design Studio, mit dem er einen völlig neuen Weg, was die Paarung zwischen Kimonos und westlichen Einflüssen angeht, einschreiten wollte.

Zunächst widmete er sich ausschließlich der Frauenkleidung und präsentierte seine erste Kollektion 1971 in New York, bei der sich ein Model seiner Kleider entledigte und für großes Aufsehen sorgte. 1973 verlegte Miyake seine Modenschauen nach Paris. Ein Jahr darauf eröffnete er seinen ersten Store in Japan, gefolgt von einem weiteren in Paris. Im Jahr 1976 zeigte er erstmals vereinzelt Männerkleidung im Rahmen seiner Women´s Wear-Kollektion, bis zwei Jahre vergingen und eine komplett unabhängige Männerkollektion präsentiert wurde.

Während der 80er blieb Miyake mit seinen kontroversen Schauen im Auge der Modeindustrie. So veranstaltete er eine Bodywork-Ausstellung mit schwarzen Silikonmodels, die von der Decke hängend und in der Dunkelheit verborgen die Kleidung vorführten, fern von den konventionellen Kollektionsvorführungen.

1985 wurde Issey Miyake for Men als unabhängiges Label für seine Männerkleidung gegründet. Mit der Zeit wurde er experimentierfreudiger und fokussierte sich insbesondere auf die verschiedene Ausführung von Bundfalten in seinen Kleidern. Zum Ende der 80er waren Flagship Stores in New York, Paris und London sowie ein Issey Miyake for Men-Shop eröffnet worden.

Darauf folgende Projekte waren u.a. ein Fotografie-Buch mit dem Fotografen Irving Penn sowie das Designing der litauischen Olympia-Outfits im Jahr 1992. 1993 wurde ihm die Ehrung des französischen Verdienstordens „Legion d’honneur“ und ein Ehrendoktor durch das Royal College of Art in London zuteil. Zur selben Zeit konzentrierte sich Miyake weiter auf die Plisseetechnik und konzipierte die s.g. „Pleats Please“ – Kollektion, eine Auswahl an Polyesterstücken mit interessanten und neuen Faltungssystemen.

1994 wurde Naoki Takizawa bei Issey Miyake eingestellt, wodurch für Miyake mehr Freiheit und Zeit entstand, neue Designs zu versuchen und zu fertigen. Nach 30 Jahren Alleingang wurde  Naoki Takizawa 2000 die alleinige Designposition zugeschrieben und als Chefdesigner ernannt. 2007 verließ Takizawa das Label, als Kreativdirektor folgte Dai Fujiwara, dessen letzte Kollektion in der Herbst/Winter-Saison 2011 gezeigt wurde.

Seit 2011 ist Yoshiyuki Miyamae, der seit 2001 für Miyake arbeitet, für den Designbereich zuständig und debütierte im Frühling/Sommer 2012. Issey Miyake folgt nur seiner Vision von Formen und nicht der allgemeinen Bewegung der Mode. Seine unkonventionellen Designs, die durch neueste Technologie und Fertigungsmechanismen herausstechen, werden oft als monastisch und unergründlich beschrieben.

Das Konzept „Ein Kleidungsstück zur Bekleidung des Körpers“ führt die Philosophie des Unternehmens, welches durch seine ständigen Entwicklungen von Materialien und Plisseekonzepten weltweite Bekanntheit erlangte.